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Festkommers

175 Jahre - Dem Sport verbunden.

Vielfältiges Angebot im TV 1848 Erlangen: Sportlerinnen und Sportler von (fast) allen Sportarten im Verein haben sich in der Jahnhalle präsentiert.

Das Jubiläumsjahr neigt sich dem Ende zu und man könnte meinen, der Turnverein hat sich das „Beste“ für den Schluss aufgehoben. Am 10. November lud der Jubilar seine Partner, Freunde und Unterstützer aus der (Sport-)Politik, der Vereins- und Verbandswelt, der Wirtschaft und natürlich seine Ehrenmitglieder zur Festveranstaltung in die Jahnhalle ein. Zu den Ehrengästen gehörten u.a. Oberbürgermeister Dr. Florian Janik, Boris Schmidt (Vorsitzender des Freiburger Kreises), Jörg Ammon (BLSV-Präsident) und der frisch wieder berufene Innenminister Joachim Herrmann.

Getreu dem Motto „Dem Sport verbunden“ zeigte sich schon bei der Begrüßung durch Moderator Ulf Thaler, welche Verbindungen der Turnverein innerhalb der Stadt Erlangen und über die Stadtgrenzen hinaus hat. Welche Vielfalt der Turnverein bietet, wurde beim Einmarsch der Sportarten deutlich. Über 40 Sportlerinnen und Sportler zogen gemeinsam in die altehrwürdige Jahnhalle ein und reihten sich vor den Gästen auf und symbolisierten die sportliche Bandbreite des Vereins.

Das erste Wort hatte der 1. Vorsitzende und Gastgeber Jörg Bergner. In seiner Festrede ging er auf die letzten 25 Jahre der Vereinsgeschichte ein. Seit dem Jubiläum 1998 machte der TV 1848 eine beeindruckende Entwicklung. So stieg die Mitgliederzahl von damals 5.000 Mitglieder auf heute fast 7.000. Die damalige Aufbruchstimmung, der Bau des TV-Vital und die gezielten Schritte in der Professionalisierung wirkten wie ein Booster für die Vereinsentwicklung. Aufkommende Widerstände unter den Mitgliedern oder durch externe Stellen, wurden mit Zuversicht und Durchhaltevermögen überwunden – getreu dem Sprichwort: „Alles ist schwierig, bevor es leicht ist“.

Für die Vereinsführung sind es insbesondere drei Erfolgsfaktoren, die es zu beachten gilt - die (vereinseigenen) Sportstätten, der Sportbetrieb mit seinem vielfältigen Angebot und das Vereins-Management. Welche Meilensteine und Projekte das damalige Präsidium um Wolfgang Beck und auch die heutige Vorstandschaft in den letzten 25 Jahren umsetzten, machte Bergner anhand ausgewählter Beispiele deutlich.

Ist man in allen drei Bereichen gut aufgestellt, so bleibt auch der Erfolg nicht aus. Bester Beleg dafür ist der „Goldene Stern des Sports“, welcher der Verein 2019 auf Bundesebene gewinnen konnte. Als Vereinsvorsitzender würde sich Bergner wünschen, dass er in 25 Jahren, beim 200-jährigen Jubiläum, auf die Entwicklung des Turnvereins ähnlich stolz und zufrieden zurückblicken wird, so wie es der jetzige Ehrenpräsident Wolfgang Beck tun kann. Stolz darauf, was man gemeinsam als Mannschaft erreicht hat.

Grußworte, Geschenke und Gänsehaut

Im lockeren Dialog mit Ulf Thaler zeigte Oberbürgermeister Dr. Janik, welchen Stellenwert der Verein für die Stadt Erlangen aber auch für ihn als Privatperson hat. So „verführt“ der TV ihn immer wieder zu sportlichen (Höchst-)Leistungen. Sei es bei der Triathlon-Staffel oder beim bevorstehenden Indoor-Cycling-Marathon. Der Turnverein ist nicht auf sich selbst fokussiert, so Janik. Als wichtiger Partner der Stadt springt der Verein immer wieder ein – als Beispiel nannte der OB die Organisation des Erlanger Schülertriathlons, welchen es wohl ohne den TV nicht mehr geben würde. Rückblickend auf das Jubiläumsjahr des Vereins bleiben tolle Erinnerungen und sportliche Highlights. Den Zieleinlauf im Schlossgarten beim Erlanger Triathlon wird es wohl auch 2024 wieder geben – der Sportausschuss hat die notwendigen Finanzmittel bereits beschlossen. Ob auch das Sparkassen Box Battle in der Jahnhalle eine Wiederauflage bekommt, wird sich zeigen. Wünschen würde er es sich, so der Oberbürgermeister und bekommt direkt wieder Gänsehaut beim Gedanken daran.

Der Verein (kein) Spiegelbild der Gesellschaft

Seit 1984 ist der Turnverein Mitglied im Freiburger Kreis (FK). Bereits zwei Mal war der TV 1848 Ausrichter des FK-Seminars und ist auch selbst „Stammgast“ bei allen Seminaren in der Bundesrepublik. Boris Schmidt ließ es sich als Vorsitzender des Freiburger Kreises nicht nehmen und reiste extra aus Hamburg an. Der Verein als solcher ist mittlerweile kein Spiegelbild der Gesellschaft mehr – denn wäre es so, hätte man ganz andere Probleme, so Schmidt. Die gelebten Werte im Verein sind ein besonderes Gut, die es zu bewahren gilt. Es muss die Aufgabe sein, mehr Kinder und Jugendliche in den Verein bringen und auch die kleineren Vereine mitzunehmen. Etwas „neidisch“ ist Schmidt auf die guten Rahmenbedingungen für den Sport in Bayern und insbesondere in der Stadt Erlangen. Als Verein ist der TV 1848 „supergut aufgestellt“ für die bevorstehenden Herausforderungen. Innovativ und als Vorreiter – so hat er den Turnverein in seiner Zeit beim Freiburger Kreis kennengelernt.

Respekt, Wertschätzung und ein besonderes Verhältnis

In voller Mannschaftsstärke ist der Bayerische Landessportverband angetreten und so kamen neben dem Präsidenten Jörg Ammon auch der Kreisvorsitzende Hermann Börner und der Bezirksvorsitzende Dieter Bunsen. Ein Verein lebt von den Menschen, so Ammon und diese Menschen – allen voran Wolfgang Beck und Jörg Bergner – haben den Verein in den letzten Jahr(zehnt)en geprägt. Die Vereinsführung habe stets vorausschauend agiert, war Vorreiter insb. beim Thema Hauptamtlichkeit und habe so den Verein zu einem geschätzten Partner gemacht. „Die (Sport-)Politik steht stramm, wenn der Verein Geburtstag feiert“, so Ammon - ein besonderes Zeichen des Respekts und Wertschätzung. Froh ist Ammon allerdings, dass er nicht mehr ins Turnratszimmer „zitiert“ wird, auch hier hat sich das Verhältnis zum Turnverein über die Jahre verändert.

Frisch berufen zum Festkommers

Im Namen des Freistaats gratulierte Innenminister Joachim Herrmann dem Turnverein zum Jubiläum - man sei „stolz in Bayern, dass man den TV 1848 Erlangen hat“. Der Verein habe eine großartige Tradition, weit über das Sportliche hinaus.

Es sei die Selbstbestimmung der Vereine sich zu modernisieren, der Staat kann und wird an dieser Stelle unterstützen, so Herrmann. Der Verein habe eine riesige gesellschaftliche Verantwortung, Generationen, Geschlechter und Herkünfte zu verbinden. Bei dieser Herausforderung wünscht Innenminister Herrmann der Vereinsführung gutes Gelingen, sportlichen Erfolg und die Bewahrung der Tradition und der Gemeinschaft.

Ehrenamt, Ehrungen und die Ehrenmitgliedschaft für Joachim Herrmann

Nicht nur der Turnverein wurde an diesem Abend geehrt, auch das jahrelange ehrenamtliche Engagement seiner Funktionäre wurde durch den BLSV honoriert. Die entsprechende Verdienstnadel gab es u.a. für 40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit für Max Bittner, Heinz Müssenberger und Wolfgang Beck.

Sichtlich überrascht war Innenminister Joachim Herrmann als die Vereinsführung ihn zum Ehrenmitglied für hervorragende Verdienste um den Sport in Bayern ernannte. Herrmann ist seit 1989 Mitglied im Turnverein. In seiner Laudatio stellte Jörg Bergner heraus, welche Rolle Herrmann in seiner Funktion als Innenminister für den Sport hat. Durch die Verankerung des Sports im Innenministerium hat sich die Unterstützung und die Wertschätzung der Vereine in Bayern immens verbessert. Der Sport hat einen großen Stellenwert in Bayern und das ist auch und insbesondere Joachim Herrmann zu verdanken. In besonderer Anerkennung und mit großem Dank ernannte daher der Vorstand den Innenminister zum Ehrenmitglied des TV 1848 Erlangen.

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