Turnverein 1848 Erlangen e.V.
Dem Sport verbunden.
Thomas Götz früher – heute Thomas Stuber
SPORT IST DIE BESTE MEDIZIN FÜR KÖRPER UND GEIST


- 26.09.2024
- Von: Turnverein 1848 Erlangen e.V.
Thomas Stuber besuchten wir wieder mal Anfang Mai in Effeltrich in seinem Elternhaus. Er empfing uns bestens gelaunt und voller Optimismus. Mit seinem auffallend unrunden Gang kam er uns entgegen und freute sich sehr, Heinz Rüger und mich wiederzusehen.
Trotz seiner Einschränkungen gehört es für ihn dazu, seinen Alltag zu meistern, auch in sportlicher Hinsicht. Für eine Reise von seinem Wohnort Erftstadt bei Köln nach Bayern fährt er grundsätzlich mit Rennrad, Rucksack und Bahn. Zusätzlich hat er Dialyse-Material (ca. 10 kg/Tag) im Vorfeld per Post nach Effeltrich versendet. Im Rucksack muss er dann nur noch Sachen wie Wärmeplatte, Waage und Verbandszeug mitschleppen. So eine Situation klingt für uns sehr kompliziert und unverständlich. Wer erinnert sich noch an den herausragenden Athleten Thomas Götz, verheirateter Stuber, in der Erlanger Sportszene Anfang der 2000er Jahre?
Seine aktive Zeit begann ab 1995 mit 22 Jahren beim TVE und der LG Erlangen. In der Triathlon-Abteilung ist er seit 1996 Mitglied. 1997 und 1998 hatte er am Duathlon Powerman Spalt teilgenommen. 2002 belegte er den 3. Platz bei den Bayerischen Duathlon Meisterschaften, nahm am Ironman in Lanzarote und in Frankfurt teil. Dort schaffte er die Qualifikation für Hawaii. 2003 wurde er Bayerischer Meister im Halbmarathon und Marathon, dazu errang er beim Bayerischen Straßenlauf den 3. Platz in 30:36 min. Seine Bestzeiten lagen im Halbmarathon bei 1:08 h und im Marathon bei 2:26 h.
Ein Schicksalsschlag änderte alles
Plötzlich schienen seine sportlichen Aktivitäten ein jähes Ende zu nehmen. Denn Anfang November 2003 erhielt er die niederschmetternde Diagnose Knochenkrebs! Seine Beckenschaufel links war befallen. Als er im Dezember 2003 zum Sportler des Jahres in Erlangen gewählt wurde, hatte er schon zwei Chemotherapien hinter sich. Es folgten Operationen, bei denen eine innere Amputation an der linken Beckenschaufel, der Hüfte und dem Oberschenkelknochen durchgeführt wurde. Sein linkes Bein war dadurch 10 cm verkürzt. Zusätzlich wurden alle Muskeln in diesem Bereich komplett entfernt.
Nach einer Rekonvaleszenzzeit hat er sich mit unbeugsamem Willen sportlich wieder aufgebaut. Ab 2005 nahm er mit dem Handbike an verschiedenen Marathonstrecken teil. Unterwegs war er auch auf dem Rennrad, dabei erfolgte der Antrieb nur mit seinem rechten Bein - sein linkes Bein war am Schnellspanner des hinteren Rades fixiert. Ergänzend machte er Athletiktraining auf dem Ski- und Ruder-Ergometer.
Doch 2010 hatte er einen Rückfall im Brustkorbbereich, dieses Mal war die Lunge betroffen. Durch die vielen Chemotherapien kam es über die Jahre auch noch zu toxischen Schäden in seinem Körper. Deshalb führt er nun seit 2022 eine Bauchfelldialyse durch, selbständig und 4-mal täglich! Diese für ihn lebenswichtige Aktion integriert er scheinbar problemlos in seinen Alltag. Dem Schicksal zum Trotz reaktivierte Thomas wieder alle seine Energien. Seine Fahrt nach Effeltrich war gekoppelt mit Bergtraining in der Fränkischen Schweiz, weil es um Erftstadt herum „maximal Autobahnbrücken“ gibt. Sein Ziel war, Ende Mai 2024 mit dem Mountainbike beim Stoneman im Erzgebirge teilzunehmen, mit 165 km Länge und 4500 Höhenmetern. Start und Ziel befanden sich am Hotel von Jens Weißflog (Olympiasieger Skispringen) in Oberwiesenthal. Thomas schaffte es in 3 Tagesetappen und erreichte Bronze. Er hat diesen Wettkampf gut überstanden. Als Trophäe hat er sogar einen 2. „Stein“ bekommen, mit der Bemerkung „… wer diese Strecke einbeinig schaff t, der bekommt einen zweiten Stein …“.
Sport – Medizin ohne Nebenwirkungen
Grundsätzlich ist er weiterhin sehr sportlich und fit unterwegs, aber eben mit den Einschränkungen, die die Dialysepflicht mit sich bringt. Das sind Bluthochdruck, körperliche Schwächephasen, Blutarmut und Nebenwirkungen von täglich 16 einzunehmenden Medikamenten. Er ist dennoch der festen Ansicht, dass sportliche Betätigung für seinen Kopf und Körper immer noch die einfachste, schönste und beste Medizin ist – ohne schädliche Nebenwirkungen.
Thomas ist jetzt schon seit über 20 Jahren in seinem Alltag eingeschränkt unterwegs und dennoch immer optimistisch in die Zukunft gerichtet. Deswegen gilt ihm unser allergrößter Respekt, dass er seinen sportlichen Ehrgeiz nie verloren hat. Wir wünschen ihm zukünftig noch viele Herausforderungen sportlicher Art.
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