Turnverein 1848 Erlangen e.V.
Dem Sport verbunden.
Lach-Yoga, Bier-Yoga, Disco-Yoga, Schwangerschaftsyoga, Power-Yoga, SUP-Yoga, Chi-Yoga Dance, Holistic-Yoga
HAT DAS NOCH MIT DER URSPRÜNGLICHEN IDEE ZU TUN?


- 02.10.2024
- Von: Turnverein 1848 Erlangen e.V.
Die Hatha Yoga Pradipika (klassische Yogaschrift aus dem Mittelalter) hatte nur eine Handvoll körperliche Übungen, die dazu dienten, den Yogi auf die lange Meditation im Sitzen vorzubereiten.
Im Patanjali Yoga Sutra, eine der bekanntesten Yoga-Schriften vermutlich 200 v. Chr. – 600 n. Chr., findet sogar nur eine einzige Asana (körperliche Yoga-Haltung) Erwähnung! Der Lotussitz, ebenfalls zur Meditation.
Das körperliche Yoga, das größtenteils in der westlichen Welt praktiziert wird, ist letztlich ein Produkt aus der Kolonialzeit.
Die frühere Lehre des Yogas wurde durch Einflüsse der persischen Kultur und während der britischen Kolonialzeit in Indien verdrängt. Es waren Briten, die im 19. Jahrhundert die zuvor unterdrückte Yoga-Praxis zu ihren Zwecken wiederbelebten.
Britische Soldaten entdeckten die Asanas als Fitnessübungen und kombinierten sie mit Gymnastik. So entstand das bis heute sehr körperlich betonte Verständnis des Yoga. (Kaum zu glauben! Selbst die Nationalsozialisten eigneten sich Teile der Yogalehre an. Siehe „Yoga im Nationalsozialismus“ von Mathias Tietke)
Weil Yoga im Westen fest in weißen Händen ist und sich teilweise sehr deutlich unterscheidet von dem indischen Yoga-Verständnis, wird im Zusammenhang mit westlichen Yoga-Praktizierenden sogar von Neokolonialismus gesprochen.
Nicht nur die Fragen nach Motivation und körperlicher oder geistiger Praxis entfremdete Yoga von seiner ursprünglichen Form. Auch die Geschlechterverteilung der Praktizierenden hat sich gewandelt.
"Yoga kommt aus einer patriarchalen Gesellschaft, Theorie und Geschichte wurden größtenteils von Männern geschrieben und praktiziert“.
Im Westen erfolgte eine Transformation zum Sport für mittelständische bis besser betuchte, meist weiße Frauen mit schlanken, biegsamen Körpern und ist schließlich, zum Teil völlig entfremdet von seinen Wurzeln, eine Cash-Cow der riesigen „Wellness-Industrie“ geworden.
„Wenn Yoga aus seinem spirituellen, historischen und kulturellen Kontext gezogen wird, ist es dann ein Fall von kultureller Aneignung? Dürfen wir „Nicht-Hindus“ überhaupt Yoga üben?“
Diese und andere Fragen werden immer häufiger diskutiert und sind inzwischen Inhalt vieler Reportagen und Artikel. Manch Inder sieht in der Entwicklung eine „kulturelle Entwendung” und es finden sich Aussagen wie: „Dass ein paar europäische Gymnastiklehrer vielleicht mal in Indien waren und dann hier so ein Tamtam veranstalten ist kulturelle Arroganz, ja fast schon kultureller Rassismus.”
Andere bekannte indische Yogalehrer betonen, dass Yoga allen Menschen gehöre und zitieren ein Sutra, in dem Patanjali explizit sagt, dass Yoga unabhängig von Rasse, Land, Kultur, Zeit und historischen Umständen geübt werden darf. „Das yogische Wissen ist etwas, das Raum und Zeit transzendiert, eine ewige Wahrheit für alle Menschen!“
Diese Haltung wird auch vom indischen „Yogaminister” Shripad Yesso Naik geteilt, der Yoga und Ayurveda als indisches Kulturgut in die Welt tragen und verbreiten soll. Aber ist "mein Yoga" jetzt falsch?
Natürlich gibt es auch zu dieser Frage konträre Meinungen. In der „wertungsfreien“ Philosophie des Yoga gibt es aber kein richtig oder falsch. Auf Handlungen bezogen allenfalls ein „heilsam“ und „unheilsam“.
Nicht jeder ist bereit, sich mit der komplexen, tiefgründigen Weisheitslehre der indischen Schriften (Veden) auseinanderzusetzen. Jedoch kann nahezu jeder auch von der körperlichen Praxis profitieren.
Die positiven gesundheitlichen Effekte des bei uns praktizierten „Westlichen Körper-Yoga“ sind hinlänglich bekannt und erwiesen. Man muss nicht die „Erleuchtung“ anstreben, um zu praktizieren.
Yoga ist Verbindung – nicht Trennung! Letztendlich sollte ein respektvoller Umgang mit diesem indischen Kulturgut erfolgen und ein Bewusstsein geschaffen werden für die Wurzeln des Yoga, bei dem es eigentlich in keinster Weise um den materiellen, grobstofflichen Körper geht, sondern um unseren feinstofflichen Geist, der in seiner Ungezähmtheit für all unsere Probleme und Nöte sorgt. Dankbar und voller Demut! Das TV-Vital und der TV 1848 bieten eine Vielzahl (körperlicher) Yogakurse an und jeder ist eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen vom Yoga und dabei die heilsame Wirkung der Yoga- Praxis kennenzulernen.
Quellen und weiterführende Links:
https://www.zeit.de/kultur/2019-09/yoga-geschichte-historiesport-
achtsamkeit-spiritualitaet/seite-2
https://www.yogaeasy.de/artikel/cultural-appropriation-imyoga
https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/weltyogatagkulturelle-
aneignung-darf-man-noch-zum-yoga-ohne-rot-zuwerden
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