Turnverein 1848 Erlangen e.V.
Dem Sport verbunden.
135 Jahre Turner-Exkneipe Lungerer
Jubiläumsreise nach Marienbad und Umgebung in Tschechien


- 16.02.2025
- Von: Turnverein 1848 Erlangen e.V.
JUBILÄUMSREISE NACH MARIENBAD UND UMGEBUNG IN TSCHECHIEN
44 Personen, die Turner-Exkneipe Lungerer mit ihren Frauen, Lebensgefährtinnen und Gästen, hatten sich vom 27. bis 30. September als fröhliche Busgesellschaft auf den Weg nach Böhmen gemacht. Die Ex-Kneipe, im Jahr 1889 gegründet, ist die älteste Abteilung des TV 1848. Zu den regen Veranstaltungen des Jubiläumsjahres zählt auch die lohnenswerte Reise ins Nachbarland. Die westböhmischen Städte mit dem Standort Marienbad und den Ausflügen nach Karlsbad und Loket boten uns viel fältige, anschauliche und hochinteressante Einblicke in Kultur, Architektur, Bädergeschichte, Erholungsgebiet und historische Katastrophen des 20. Jahrhunderts.
Marienbad
Die Kleinstadt mit ihren ca. 14.000 Einwohnern gilt als „einer der weltoffensten Kurorte Europas“ (Wikipedia). Die 40 Heilquellen in der Stadt und ca. 100 im Umland bilden natürliche Grundlagen für Heilkuren ganz unterschiedlicher Erkrankungen. Unser zentral gelegenes schickes 4-Sterne-Hotel „Butterfly“ mit seiner eigenen Quelle ermöglichte uns die individuell gewählten Be suche der Kolonnaden und Kostproben in den kleinen Trinkpavillions im großen hügeligen, zentralen Park, dem „Herzstück des Kurorts“.
Villen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, ja ganze Straßenzüge von mehrstöckigen Wohnhäusern im klassizistischen und Jugendstil in dieser Zeit erbaut, konnten uns als interessierte Gäste bezaubern. Die Architektur - jedenfalls im Äußeren - war wie zur Gründerzeit noch so intakt, als hätte es die Schäden aus der Zeit der Weltkriege sowie Verfall und Vernichtungen aus den Jahrzehnten des Kommunismus in Mitteleuropa nie gegeben.
Natürlich hatte der in 578 Höhenmeter gelegene Kurort zu unserer Zeit die Hochsaison hinter sich, aber gepflegt waren Parks und Straßen unvermindert. Touristen und Bewohner begegneten einander freundlich und aufgeschlossen. Urlaubsentspannung breitete sich unter uns aus, viele saßen im gepflegten, feineren Hotelfoyer abends zum Erzählen und Gedankenaus tausch zusammen. Außerdem standen Schwimmhalle und Sau na im Haus zur Verfügung.
Marienbad war eine deutschsprachige Stadt. Erst zu Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden, besaß der Kurort bereits ab 1820 repräsentative Gebäude, Der größte deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe kurte in diesem Jahr erstmals dort, war aber insgesamt dreizehnmal dort zur Kur. Im Jahr 1900 hatte die Stadt 4617 Einwohner, von denen 4.504 deutsch- und nur 25 tschechischsprachig (=0,55%) waren. Im Jahr 1930, als Böhmen seit zwölf Jahren nicht mehr zu Österreich sondern zum 1918 neu gegründeten Nationalstaat CSR gehörte, sprachen von den 7202 Einwohnern auch erst 518 (=6,7%) tschechisch. Und als am 1.10.1938 die deutschen Truppen einmarschierten, blieb Marienbad bis zum Ende des Weltkriegs 1945 ohnehin deutschsprachig.
Karlsbad, Loket und der Abschlussabend
Karlsbad wird oftmals als eine der schönsten Orte Europas bezeichnet. Mit seinen Heilquellen steht es in einer gewissen Konkurrenz zu Marienbad, ist aber mit seiner Gründung im 14. Jahrhundert durch den böhmischen König und deutschen Kaiser Karl IV. über 500 Jahrhundert älter. Als westböhmisches Verwaltungszentrum mit 49.000 Einwohnern hat es ohnehin ein ganz anderes politisches Gewicht und Anbindung an die internationale Infrastruktur.
Wie in Marienbad wird auch hier häufig deutsch gesprochen. Zu Anfang des 20. Jahrhundert, als Karlsbad noch der berühmteste Kurort der österreichischen Donaumonarchie war, sprachen von den 17.446 Einwohnern 16.791 deutsch und 95 tschechisch. Mit der Gründung der CSR 1918 änderte sich das Verhältnis kontinuierlich. Gleichwohl ist Karlsbad bei uns so populär, dass im Jahr 2016 fast 1,9 Millionen deutsche Übernachtungsgäste kamen. Wir besichtigten das Stadtzentrum, gewannen Einblicke in die hochentwickelte Gastronomie, und eine Fremdenführerin veranschaulichte uns die Infrastruktur und verwies uns auf die höchst attraktive Landschaft um die Stadt herum mit den Flüssen Eger und Tepla sowie der wunderschönen bergigen Landschaft. Die ganze Schönheit der Stadt konnten wir kaum erwandern.
Im nahe gelegenen Ort Loket (Übersetzung des früheren deutschen Namens Elbogen, weil die Eger den Ort so umschließt) auf der Veranda des Hotels „Zum Weißen Ross“ (früherer Name „Schwarzenberg-Lusthaus“), wo Goethe im Jahr 1823 seinen 74. Geburtstag mit den Frauen der Familie von Levetzow feierte. Sein Heiratsantrag an die 17-jährige Ulrike wurde abgelehnt. Über Elbogen schrieb er, der in den Jahren 1807 bis 1823 von Karlsbad kommend hier 7mal weilte: „Es liegt über alle Beschreibung schön und lässt sich als ein Kunstwerk von allen Seiten betrachten.“ Dass Loket (Elbogen) in Deutschland auch als „Böhmisches Rothenburg“ bezeichnet wurde, kann die malerische Schönheit der westböhmischen Städte und Landschaften insgesamt veranschaulichen.
Die Karlsbader Beschlüsse von 1819 sollte man an einem Lungerer-Abend mal diskutieren, weil sie eng mit Erlangen als Stadt insgesamt (Straßenname eines Mörders) und zusätzlich mit dem Turnen (20 Jahre sog. Turnsperre) im Besonderen ursächlich zu tun haben.
Als Abschluss unserer viertägigen Jubiläumsreise fand ein Festabend im Keller-Restaurant der Brauerei Chodova statt. In einem gefühlt 50 Meter langen, hohen Gewölbetunnel saßen wir in ordentlicher Kleidung und viele andere Gäste zum abendlichen Menü. Danach wurde getanzt. Die gastgebende Nation der böhmischen Tschechen konnte hier noch einmal mit ihren internationalen Stärken aufwarten die KÜCHE, das BIER und die BLASMUSIK.
Zum Schluss der große, anerkennende Dank an die tüchtigen, verantwortlichen, ehrenamtlichen Lungerer in ihrem Reiseamt: an den seit Jahrzehnten erfahrenen Reiseorganisator und Lungerer-Kneipwart Fritz Löhr, an den amts- und aufgabenenerfahrenen Abteilungsleiter Richard Strampfer, den übersichtsbewährten Lungerer-Kassenwart und T-Elektrochef Manfred Schlegel. Und dass unser früherer AH-Fußball-Mitspieler und seit langem erfolgreicher Busunternehmer Werner Baumüller einen guten Vertrag gemacht, ein solides Fahrzeug gestellt und den sehr guten Fahrer Gustav gegeben hat, kann auch nicht unerwähnt bleiben.
-
48er Senioren
-
Aikido
-
Badminton
-
Ballschule
-
Basketball
-
Beach48
-
Corona
-
Erlanger Schülertriathlon
-
Erlanger Triathlon
-
FEBELINO
-
FitnessBlog
-
Fußball Akademie
-
Fussball-Damen
-
Fussball-Herren
-
Fussball-Nachwuchs
-
Fussball-Nachwuchs-A1
-
Fussball-Nachwuchs-E2
-
Gewichtheben
-
Handball - HC Erlangen
-
Jubiläum 175
-
Judo
-
Jugendleitung
-
Karate
-
Lauf in die Mönau
-
Laufen+Walking
-
Leichtathletik
-
Lungerer
-
Partnerstory
-
Ringen
-
RTF
-
Rugby
-
Schach
-
Sportschule
-
Tennis
-
Tischtennis
-
Trampolin
-
Triathlon
-
Turnen
-
TV-Vital
-
Vision Vital
-
Volleyball-Allgemein
-
Volleyball-Damen
-
Volleyball-Herren
-
Volleyball-Nachwuchs
-
Athletik & Turnen
-
Ausdauersport
-
Ballsport
-
Fitness & Gymnastik
-
Kampfsport
-
Kinder und Jugendliche
-
Krafttraining
-
Reha- und Präventionssport
-
Seniorensport
-
Tanzen
-
Wettkampf